Autoren schreiben in der Regel nicht nur viel, sie lesen auch. Ob das schon als Fortbildung zählt, weiß ich nicht, aber spannend ist es auf jeden Fall.
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Bess Ashdown

Raue Gewässer – Gentlemen and Pirates
Historisches Piratenabenteuer
Ein Piratenabenteuer vom Feinsten
In diesem atmosphärischen Roman von Bess stimmt einfach alles. Man kann die salzige Brise fast spüren und den Geruch von Rum und Schießpulver erahnen.
Durch die Augen der Protagonistin, das Leben auf einem Piratenschiff kennenzulernen, war eine sehr spannende Erfahrung. Dass es dort, wie vermutlich auf fast jedem Schiff zur damaligen Zeit, etwas rauer zuging, aber nicht ohne Regeln, erfährt der Leser hier aus erster Hand. Die Piratencrew ist ein bunt gemischter Haufen Kerle, die ebenso liebenswert, wie auch abstoßend sein können. All diese Aspekte vermittelt Bess sehr einfühlsam, was mir unheimlich gut gefallen hat.
Commodore James, der zweite Erzähler, ist deutlich geordneter unterwegs. Er ist trotz seiner wichtigen Position ein nahbarer Mann, sehr sympathisch und begibt sich für die Liebe in reichlich gefährliche Situationen. *seufz*
Die nautischen Begriffe, die einem immer wieder begegnen, werden zwar im Glossar erklärt, aber für mich war das wenig hilfreich, weil ich es erst am Ende entdeckt habe. Meist konnte ich mir ungefähr vorstellen, was gemeint war, aber bei Weitem nicht in allen Situationen (außer beim feurigen Achtersteven). Dadurch fehlte mir an manchen Stellen ein wenig die Möglichkeit, mich zu orientieren.
Insgesamt ist der Schreibstil trotzdem leicht und bildhaft. Man kann der Handlung um Eliza und James sehr gut folgen und bekommt häppchenweise die Gründe für hinter Elizas Gedächtnisverlust präsentiert.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und bekommt eine klare Leseempfehlung für alle, die hochseetauglich sind, oder zumindest einen Rum vertragen können.
4,5 von 5 Daumen hoch
Mira Valentin
Nordblut – Wölfe wie wir
Band 1 von 5 der Nordblut-Saga von Mira Valentin
Dieser Satz trifft es unheimlich gut, denn wir begleiten drei sehr unterschiedliche Familienvater dabei, wie sie jeweils aus unterschiedlichsten Gründen einen Mord begehen und die Götter sich nicht einigen können, ob dieser gerechtfertigt war oder nicht.
Also prüfen die Götter für die nächsten neun Jahre die Familien dieser Männer.
Wir haben hier den Auftakt zu einer 5-teiligen Saga und ich bin jetzt schon begeistert. Die Welt auf Island ist so greifbar, als wäre man selbst dort und würde den eisigen Wind spüren. Hier merkt man, dass Mira viel Zeit auf Recherche gelegt hat, denn auch die einfachen Dinge sind an diesem Ort und zu dieser Zeit nicht unbedingt einfach.
Was mich zusätzlich begeistert hat, sind die historischen Fakten und die Fantasyelemente, die Mira wie eine Norne in den Weltenteppich eingeflochten hat. Bekannte Namen trifft man ebenso, wie neue Figuren.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. Ich musste mich sogar bremsen, damit ich es gebührend genießen konnte. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist, dass man das Leid der Figuren nachempfinden kann. Die Last auf Jorunns Schultern. Den Zorn von Erik. Die Neugier von Halfdan. All das kam authentisch rüber und auch wenn Erik kein Sympathieträger ist, mag ich ihn.
Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen, für alle, die sich für Wikinger interessieren und in deren Welt eintauchen wollen.
5 von 5 Sternchen

Michael Knabe

Shevon
Band 1 der Flüchlings-Chroniken von Michael Knabe
Das römische Ambiente hat mich sehr an der Geschichte gereizt, denn natürlich bricht Michael damit aus dem üblichen pseudo Mittelalter aus. Dazu kommt noch, dass der Fantasyanteil eher klein ist und sich fast ausschließlich auf das Worldbuildig konzentriert. Das macht die Geschichte selbst sehr greifbar, auch wenn ich durch die teils lateinisch anmutenden Begriffe für Örtlichkeiten und Geographie etwas verwirrt war.
Mit Shevon selbst lernen wir einen sehr interessanten Charakter kennen. Er ist wortgewandt und intelligent, aber gleichzeitig starr vor Angst und benimmt sich von allem in den Rückblenden wie ein (sorry) einfältiger kleiner Junge. Das ging mir stellenweise etwas auf die Nerven und ich hätte ihm gern mal eine Verpasst, damit er endlich aufwacht und nicht nur von einem Debakel ins nächste rutscht. Das hat auch bis zum Ende angehalten, wobei er dann sein Fett auf andere Weise wegbekommen hat. Da hatte ich dann Mitleid mit ihm.
Rundum ist Shevon ein sehr unterhaltsames Buch, dass ich jedem empfehlen würde, der mal was anderes sucht, als die üblichen schwertschwingenden Ritter auf ihren Pferden oder Drachen.
4 von 5 Sternchen
Thor Klensten
Das Schloss der schlafenden Königin
Band 1 von Thor Klensten
Dann kommt hier genau das richtige.
Das Schloss der schlafenden Königin
Trotz der Kürze der Geschichte kommt eine stimmige Atmosphäre auf, und es passiert sehr viel. Die Erzählung über die schlafende Königin erinnert entfernt an Dornröschen, mit einem sehr viel dunkleren Schatten und die Auflösung am Ende hat definitiv nichts mehr mit einem Kindermärchen zu tun. Da ging es schon sehr heiß her.
Es gibt noch viele Kleinigkeiten, die ich hier gern erwähnen würde, aber ich möchte niemanden die Überraschung nehmen.
Nur eins will ich gern noch wissen … wie heißt der Mann?
5 von 5 Daumen hoch

Greg Walters

Der Lehrling des Feldschers
Band 1 von Greg Walters
Feldscher Martin mit seinen Lehrlingen Gustav und Anike sind eine interessante Figurenkonstellation. Gustav kommt mir die ganze Zeit etwas verloren und unsicher vor, trotzdem stellt er häufig die richtigen Fragen. Anike ist das genaue Gegenteil und das sorgt natürlich für reichlich Spannung zwischen den beiden. Was den Meister angeht, ich bin ehrlich, habe jede Seite über gehofft, dass er Gustav doch noch erwischt und sich das große Geheimnis als nicht so schlimm erweist, wie befürchtet. Leider nicht passiert. Aber es gibt ja noch zwei Bände, ich kann also weiter darauf lauern.
Der Erzählstil liest sich so flüssig lesen, wie bei kaum einem zweiten Buch. In knapp zwei Abenden bin ich mit den Figuren durch Deutschland zur Zeit des 30-jährigen Krieges gerauscht. Besonders gut hat mir auch der rasante Einstieg in die Geschichte gefallen, der schonungslos wie auch gefühlvoll daherkam. Einzig die sich entwickelnde Romanze war mir eine Spur zu kitschig, aber passte irgendwie trotzdem zu dem guten Gustav. Wer noch Urlaubslektüre braucht, muss nicht länger zu suchen. Mit insgesamt drei Bänden des Feldschers, ist man mit diesem Meisterwerk gut versorgt.
Das gibt saftige 5 von 5 Daumen hoch
Florian Kröninger
Kynarus – Krieg im Norden
Band 1 von Florian Kröninger
Der Auftakt der Kynarus-Reihe ist eine gelungene Reise in eine spannende, vollgeladene und detailreiche Welt. Das Buch besticht mit bildhafter Sprache, ohne zu blumig zu werden, denn das würde in die teilweise etwas raue Umgebung nicht gut passen. Der Allwissende Erzähler, an den ich mich erst gewöhnen musste, zeigt uns mehrere Handlungsstränge, die erst gegen Ende des Buches langsam zusammenfinden. Das ist für einen ersten Teil auch vollkommen in Ordnung so.
Die unterschiedlichen Charaktere, denen wir dabei begegnen, sind mit viel Liebe zum Detail entworfen, aber an manchen Stellen möchte ich dem ein oder anderen gern eine runter Hauen und schreien: „Wach auf, du Depp!“ Leider hört mich keiner. Was aber auch nur zeigt, dass Florian alles richtig gemacht hat. Das einzige, was ich bei den Figuren lange vermisst habe, waren die angekündigten starken Frauen. Eine Weile lange dachte ich, dass bei Trians Frau noch was passieren würde, bis dann unverhofft eine neue Dame die Bildfläche betrat. Ansonsten ist der Männeranteil in dem Buch aber recht hoch. Ein weiterer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat, ist, dass kaum Langeweile aufkommt. Immerzu müssen sich die Figuren großen und kleinen Herausforderungen stellen. Verwirrend waren für mich dabei nur die Lokalitäten. Hier wäre eine Karte zur Orientierung sicherlich nicht schlecht. Denn wo der zentrale Spannungspunkt rund um Nordauge im Vergleich zu Trians Heimat liegt, ist mir nicht ganz klar. Zusammenfassen kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der Lust auf einen spannenden Roman mit viel Action hat und einem bisschen Magie nicht abgeneigt ist.
Ein weiterer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat, ist, dass kaum Langeweile aufkommt. Immerzu müssen sich die Figuren großen und kleinen Herausforderungen stellen. Verwirrend waren für mich dabei nur die Lokalitäten. Hier wäre eine Karte zur Orientierung sicherlich nicht schlecht. Denn wo der zentrale Spannungspunkt rund um Nordauge im Vergleich zu Trians Heimat liegt, ist mir nicht ganz klar.
Zusammenfassen kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der Lust auf einen spannenden Roman mit viel Action hat und einem bisschen Magie nicht abgeneigt ist.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Daumen hoch

Andy Klemm

Salomé – Das Blut der ersten Sünde
Band 1 von Andy Klemm
Der Roman von Andy Klemm besticht von der ersten Seite an durch seine stilvolle, fast schon poetische Sprache, die trotz allem flüssig und gut zu lesen ist. Durch den Ich-Erzähler aus Sicht von Salomé erfahren wir sehr viel über ihr Seelenleben, und auch wenn ich diese Perspektive oft als einschränkend empfinde, habe ich zur Abwechslung nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. In einer harmonischen Mischung aus aktuellem Geschehen, Rückblenden und Gedanken an Salomés Ziehschwester begleiten wir die junge Frau auf ihrer Reise. Die historischen Gegebenheiten lesen sich schlüssig, aber gleichzeitig gelingt es dem Autor, eine wundervolle Balance zwischen Diversität und alter Rollenverteilung zu finden.
Insgesamt hat es Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen, auch wenn der Spannungsverlauf eher gemächlich ist und nur von einigen wenigen Spitzen unterbrochen wird. Dafür ist das (vorläufige) Ende sehr dramatisch und ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
Ich liebe Fantasy und ich liebe historische Romane, was gibt es also besseres als eine Kombination von beidem!
Das gibt 4,5 von 5 Daumen
Blutmähne – Sachmets Vermächtnis
Band 2 von Andy Klemm
Im Gegenteil zu “Salomé” haben wir also von Anfang an zwei Ich-Erzähler, die sich unregelmäßig abwechseln. Das hat mir gut gefallen, denn es erlaubt ein breiteres Spektrum und lässt zwei parallele Handlungsstränge zu. Im letzten Drittel taucht dann plötzlich noch ein weiterer Erzähler auf. Ob ich diesen wirklich gebraucht hätte, darüber bin ich mir nicht ganz einig. Insgesamt ist die Geschichte etwas schnelllebiger und ereignisreicher als Teil 1, was mir sehr gut gefällt. Die Verbindung zur ägyptischen Götterwelt, die aus dem Untertitel bereits angekündigt wird, hätte in meinen Augen etwas ausführlicher sein können. Der Ausgang dieses Teils der Geschichte erschien mir am wenigstens überzeugen, rundet aber dennoch die Grundhandlung gut ab.
Etwas ratlos war ich etwa 70 Seiten vor Schluss. Der offenbare Antagonist war plötzlich tot und ich fragte mich, was jetzt noch kommen sollte. Auf diesen Seiten wurde dann noch die letzten Fragen geklärt, aber auch hier fand ich den plötzlichen Tod einer Figur nicht ganz schlüssig, aber irgendwie doch verständlich.
Insgesamt haben mir viele Punkte der Geschichte sehr gut gefallen und vor allem die abwechslungsreiche Sprache sticht hervor. Die häufigen Rückblicke von Donatella störten dabei nicht und das Pacing war gut. Manche Aspekte hätten vielleicht eine andere Lösung ergeben können, aber die Erklärungen waren am Ende zufriedenstellend.
4 von 5 Daumen hoch

Alexandra Haber

Das Gesetz des Himmelsstürmers
Hauptband 1 der Verneburg-Reihe von Alexandra Haber
Das Buch ist mein bester Zufallsfund über Instagram und ich war begeistert, obwohl ich das Genre vorher noch nie wirklich wahrgenommen habe. Aber @alexandra_haber schafft es, für den Leser einen leichten Einstieg in diese neue Welt zu kreieren und mich direkt abzuholen.
Die wenigen wichtigen Figuren werden in all ihren Facetten beschrieben und man fühlt, dass die Autorin viel Herzblut in diese investiert hat. Ihr Erzählstil ist locker und für mich leicht und flüssig zu lesen. Ich konnte mit Elgin mitfiebern und gleichzeitig auch die Gründe für Egils Handeln erkennen. Für mich war der Piratenfürst einer der coolsten Charaktere und fast noch interessanter, als Protagonistin Elgin.
Die Kampfszenen sind für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich und manchmal konnte ich mir das Luftschiff nicht so richtig, mit all seinen Besonderheiten, vorstellen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gern in die recht brutale Welt der Piraten der Lüfte eintauchen möchte und sich für eine Weile in einer anderen Welt verlieren will.
5 von 5 Daumen hoch
Der Zirkus unter Dampf
Hauptband 2 der Verneburg-Reihe von Alexandra Haber
Beim Erzählstil bleibt Alexandra sich treu und das gefällt mir gut. Einzig die ausführlichen Beschreibungen der Äußerlichkeiten könnte man für meinen Geschmack etwas reduzieren. Da mir, als Leserin, die Optik der meisten Figuren recht egal ist, oder ich sofort ein Bild habe, dass sich dann auch durch Beschreibungen nicht mehr ändern lässt. Trotz dessen ist die Erzählung flüssig zu lesen und bietet zum guten Schluss noch einiges an Action und einen interessanten Ausgang, den ich, so nicht erwartet habe.
Leseempfehlung für alle Fans vom Zirkus oder jene, die einen Ausflug in die bürgerliche Welt von Verneburg erleben wollen.
4 von 5 Daumen hoch


Die Erinnerungen des Himmelsstürmers
Prequel zum Gesetzt des Himmelsstürmer von Alexandra Haber
Dennoch erlebt man ihn als einen interessanten Charakter und lernt dadurch auch Iben kennen. Sie und ihre Schwester werden nach einem Überfall von den Piraten um Egil verschleppt und hoffen von ihrem Vater gegen ein Lösegeld freigekauft zu werden. Das es dabei nicht gerade sanft für die beiden Damen zugeht, braucht wohl keine genauere Erklärung.
Für mich ergab die ganze Geschichte Sinn und auch, wenn das Ende dramatisch ist, fühlt man sowohl mit Iben als auch Egil mit. Beide haben es nicht immer leicht und müssen Entscheidungen treffen. Wobei Egil da wohl etwas entschlussfreudiger ist.
Das Buch bekommt eine klare Leseempfehlung und ist eigentlich ein MUSS für alle, die “Das Gesetz des Himmelsstürmers” bereits kennen.
5 von 5 Daumen hoch
Brianna Tarden
Ceyphar – Gebannt
Band 1 von Brianna Tarden
Ob Gerrit wohl trotz aller Widerstände es schafft, Fiona näher zu kommen?
Ich gebe zu, es ist das erste Buch aus diesem Genre, dass ich tatsächlich gelesen habe und war positiv überrascht. Man begegnet wenigen, aber dafür vielschichtigen Charakteren.
Fiona, Gerrit und Zeph bilden eine interessante Dreiecksbeziehung, die auch von äußeren Einflüssen nicht sicher ist. Gemischt werden die zackigen Dialoge mit einer Brise Magie und ganz viel (ziemlich heißem) Se(x). Die gut 500 Seiten lesen sich flüssig und die Autorin @briatarden schafft es, einen immer wieder zu überraschen. Dabei kommen auch die Gefühle der beiden Haupterzähler (Fiona und Gerrit) nicht zu kurz.
Zwischendurch hat mich Gerrit manchmal etwas genervt und innerlich hoffte ich bei jeder Seite, dass er Zeph endlich mal begegnet. Darauf musste ich dann aber doch sehr lange warten.
Trotzdem gibt es volle Punktzahl und fünf Daumen hoch
